Kurz und klar – was ich vorhabe in Kalifornien in 2017

Die Lebensgemeinschaft der Forelle und ihrer Bakterien

 

Bilden Fische eine Lebensgemeinschaft mit den Bakterien die sie besiedeln? Alle mehrzelligen Lebewesen sind von Bakterien besiedelt, die wichtige Funktionen für ihren Träger übernehmen können. Besonders Darmbakterien spielen hier eine bedeutende Rolle. Untersuchungen solcher Bakterien führten in den letzten Jahren zu erstaunlichen Erkenntnissen. So haben verschiedene Forschungsgruppen aufgezeigt, dass diese winzig kleinen Mitbewohner nicht nur unsere Verdauung beeinflussen, sondern auch die Resistenz gegen Krankheiten und sogar den Gemütszustand. Ferner sind Bakteriengemeinschaften extrem vielfältig und unterscheiden sich vom einen Träger zum anderen stark. Folglich wissen wir wenig darüber, welche Faktoren die Vielfalt von Bakterien bestimmen und ob Bakterien an Nachkommen weitergegeben werden.

 

Für meine Arbeit habe ich die Regenbogenforelle in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in Nordamerika ausgewählt. Denn diese Fische eignen sich besonders weil sie eine von zwei unterschiedlichen Lebensweisen auswählen: Entweder sie bleiben ihr Leben lang im Süsswasser oder sie wandern als Jungfische ins Meer, um erst für die Paarung wieder zu ihrem Ursprungsfluss zurück zu kehren. Dies führt zu physiologischen, morphologischen und verhaltenstypischen Unterschieden, welche ein spannendes System darstellen, um die Bedeutung von Bakterien für ihren Träger zu studieren. Überdies sind mit Regenbogenforellen gezielte Experimente im Labor möglich. Dort kann die Interaktion zwischen dem Träger und seinen Bakterien manipuliert werden und störende Umweltfaktoren sind ausgeschlossen. In diesem Projekt werde ich aufzeigen, wie Bakterien an Nachkommen weitergegeben werden und denen dabei helfen, sich an verschiedene Lebensbedingungen anzupassen.

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